Die MRT Bildgebung bei Morbus Parkinson dient zum einen dem Ausschluss sekundärer Ursachen eines Parkinson-Syndroms wie beispielsweise einer ausgeprägten vaskulär bedingten Hirnschädigung oder einem Hirntumor. Zum anderen hilft die MRT bei der Unterscheidung eines M. Parkinson von atypischen Parkinsonsyndromen wie der Multisystematrophie (vom Parkinson Typ) und der progressiven supranukleären Blickparese, die in der MRT häufig charakteristische Atrophiemuster aufweisen.
Beim M. Parkinson selbst sind die strukturellen Veränderungen insbesondere in frühen Krankheitsstadien in der MRT sehr diskret. Gegebenenfalls können Signaländerungen bestimmter Mittelhirnstrukturen (Substantiv nigra, nucleus rüber) dargestellt werden. In späteren Krankheitsstadien tritt eine globale, nicht spezifische Hirnvolumenminderung auf. "Neue, und bisher rein wissenschaftliche genutzte MRT-Techniken, wie die Diffusions-Tensor-Bildgebung, die funktionelle MRT aber auch die Ultra-Hochfeldbildgebung bei 7 Tesla versprechen hier für die Zukunft Fortschritte für die klinische Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Parkinson-Syndrom", fasst Prof. Dr. Sophia Stöcklein, Klinik für Radiologie im LMU Klinikum.
"Eine wichtige Rolle kommt der MRT-Bildgebung schon jetzt in der Planung der Implantation von Tiefenhirn-Stimulationselektroden zu, die anhand der MRT-Bilder stereotaktisch erfolgt", sagt Prof. Stöcklein.
Insbesondere in frühen Krankheitsstadien wird auch die molekulare Bildgebung mittels radioaktiv markierten Stoffen (so genannte Radiotracer) zunehmend für die Diagnostik der Parkinson Erkrankung eingesetzt. "SPECT und PET Verfahren bieten die Möglichkeit einen direkten Nachweis des Mangels an Dopamintransportern und Dopaminrezeptoren im Gehirn zu liefern. Dadurch kann ein zentrales Element in der Pathophysiologie der Parkinson Erkrankung auch im individuellen Patienten biologisch charakterisiert werden", sagt Prof. Dr. Matthias Brendel, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin im LMU Klinikum. "Neben dem dopaminergen System erlangt auch die Bildgebung des zerebralen Glukosestoffwechsels und die kardialen Denervierung eine zunehmende Bedeutung. Am Horizont erscheinen bereits Radiotracer, welche die zugrunde liegenden fehlgefalteten Eiweiße im Gehirn regional detektieren können."